Donnerstag, 25. Dezember 2014

Wir heizen ein


Die Tage wurden merklich kürzer (vor 9 Uhr konnten wir nicht anfangen zu Wühlen und gegen 16 Uhr war dann auch wieder Schluß damit), also besorgten wir Baulampen und zwei Baustrahler.

Und es wurde langsam auch merklich kühler; es wurde Zeit, den Ofen zu ordern. Aus einem mir nicht ganz nachvollziehbaren Grund war der Bruno, den wir haben wollten, beim selben Händler über ebay günstiger als über seinen Onlineshop, also war ebay die Plattform der Wahl. Und die Lieferung erfolgte prompt: Freitag bestellt, Mittwoch geliefert.




Mittwoch Abend sprangen wir also außerplanmäßig ins Oberdorf, um das gute Stück erst einmal ins Haus zu bekommen. Das war nicht weiter problematisch, zumal es auf youtube ein Video gibt, daß das Zerlegen sehr gut dokumentiert. Problematisch ist es natürlich das Ganze im regnerischen Dunkeln ohne gescheite Beleuchtung zu machen, aber wir hatten ja jetzt unsere Bauleuchten. Trotzdem entpuppte sich das Geschraube als nicht ganz unfummelig (wieder eine perfekte Aufgabe für meinen Feinmotorik-König). Aus dem geöffneten Ofen konnten wir sie Schamottelemente entnehmen, so daß der Ofen vom Gewicht her zu zweit tragbar war (insgesamt hat er ein stolzes Gewicht von gut 200 Kg).
Drinnen stellten wir ihn auf die Platform, die Andreas einige Tage vorher gemauert hatte, und bauten ihn wieder zusammen.

Der demontierte Ofen...

... und seine Einzelteile.

Die passenden Ofenrohre und einen kleinen Rauchgaskühler/Wärmetauscher hatte ich vorher schon über das Internet bei einem ungarischen Händler bestellt. Sie waren zwei Tage vor dem Ofen angekommen, recht massiv und machten einen guten Eindruck.

Nun mußte alles nur noch zusammengebaut und angeschlossen werden. 
Nur noch... Andreas war hochgradig genervt, da nicht alles nach seinen Vorstellungen lief, und schon gar nicht so schnell, wie er es gerne gehabt hätte.


Mit der Bohrmaschine einen Kreis aus Löchern bohren...


... um dann ein Anschlußloch herauszumeißeln.


Als Andreas die Anschlußöffnung gemeistert und den Ofenanschluß eingemauert hatte, machte er sich an Zusammensetzen der Ofenrohre und das Einsetzen des Rauchgaskühlers.
Und dann endlich war er feuerbereit, unser kleiner Bollerofen. Natürlich erlagen wir der Verlockung und machten einen Probebrand - Torben, der Schornsteinfeger, würde erst in der nächsten Woche kommen können um den Ofen und den Schornstein abzunehmen (und rügte mich, allerdings recht humorvoll, daß er eigentlich erst alles hätte abnehmen müssen bevor wir herumzündeln dürften). Die Abnahme klappte problemlos (ich war mächtig stolz auf meinen Mann und seine Leistungen!) und Torben verabschiedete sich bis um nächsten Jahr.


Jungfernbefeuerung für unseren Bruno.

Andreas hatte sich bei der Platzwahl für den Ofen schon den einen oder anderen Gedanken gemacht. Er steht direkt vor dem mittleren Mauerstummel, den Andreas übrig gelassen hatte, und da Backsteine die phänomenale Eigenschaft haben, Wärme sowohl aufzunehmen als auch abzugeben, dient diese Wand als Wärmespeicher. Sie wird, je nachdem wie lange und wie stark wir den Ofen befeuern, sehr warm und gibt diese Wärme in das, was mal das Wohnzimmer werden soll, ab.
Zudem strahlt auch der Schornstein, weil innen nicht gedämmt, Wärme ab. 
Den vorderen, oberen und mittleren Teil des Hauses bekommen wir so spielend warm; in die Wand zum kleinen Zimmer wollen wir noch ein Lüftungsgitter einsetzten, damit auch die Luft in diesem Raum zirkulieren kann und der Raum so Wärme abbekommt (abgesehen davon, daß er zu einem, späteren Zeitpunkt einen Heizkörper erhalten soll).

Besonders erstaunlich finde ich die Wärmespeicherfähigkeit des Hauses. 
Obwohl es zur Zeit nicht gedämmt ist, an vielen Stellen noch Löcher sind (gerade an den alten Fenstern, die z.T. nur durch Bauschaum mit dem Mauerwerk verbunden sind) und eine Dachplatte nur provisorisch befestigt ist (da, wo der zweite Zug durch das Dach ging), gelingt es uns eine Temperatur im vorderen/mittleren Teil, der schon teilweise geöffnet ist, von locker 15-18° C zu erreichen. Oben ist es natürlich wärmer, da können wir dann im T-Shirt arbeiten. 
Und am nächsten Tag haben wir, je nach nächtlicher Außentemperatur, immer noch bummelig 10-12° C wenn wir weiterarbeiten wollen.
Die Mauersteine der Wände sind also locker in der Lage, die Wärme aufzunehmen, zu speichern und wieder abzugeben. Und somit sehen wir uns auch bestärkt, die Idee der Massivholzdämmung des Daches umzusetzen. Aber dazu später, wenn wir endlich einmal die obere Ebene des Hauses angehen können, mehr.




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